KUNST & SEHEN: Christopher Eymann- TURNING POINT

ÖFFNUNGSZEITEN Donnerstag-Sonntag 15-18 Uhr

LAUFZEIT 25.08.-11.09.2022

Städtische Galerie im Alten Feuerhaus
Aegidiplatz 3
83435 Bad Reichenhall

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TURNING POINT

Die Malerei bedeutet für mich eine Verbindung zwischen der äußeren und inneren Welt! Die figürlichen Ansätze in meinen Bildern, sehe ich als einen Übergang oder eine Art Balustrade, in der sich der BesucherIn in eine metaphysische Welt vortasten kann!“

Christopher Eymann

Die Ausstellung von Christopher Eymann mit dem Titel “TURNING POINT“ steht für einen gefühlten Kurswechsel im künstlerischen Schaffen des Malers. Die vorwiegend abstrakten Bilder beinhalten nun größere Flächen und eine rundere Formensprache. Während vorherige Bildserien meist Schattierungen von leuchtendem Zinnoberrot auszeichnete, verschiebt sich die Farbpalette jetzt zu Tönen von Emerald Grün, Magenta oder Englischrot. Farben repräsentieren in der Malerei von Eymann ein essentielles Element, da sie nicht nur Emotionen oder einen Bezug zu Gegenständlichem ausdrücken können, sondern auch ähnlich, wie in der Farbfeldmalerei, die Komposition mitbestimmen. Denn aufgrund einer neuen Farbe reagiert der Künstler beispielsweise mit einer drastischen Veränderung oder Übermalungen von Bildpassagen. Das innige Verhältnis zwischen Zeichnung und Malerei bleibt bestehen.

Fast jedem Bild liegt eine Skizze zu Grunde, dessen Motiv im Laufe der malerischen Umsetzung, spontan verändert wurde. Der Bezug zur Linie und Zeichnung wird auch in manchen Flächen ersichtlich, da die Verdichtung von vielen dünnen Pinselstrichen einer Art Schraffur gleicht. Obwohl die Farbkompositionen und zeichnerischen Elemente, Referenzen zur Landschaft, Personen oder Objekten vermuten lassen, vermeidet der Künstler bewusst eine eindeutige Zuordnung, so dass eine vielschichtige Interpretation des Motives für den BetrachterIn möglich wird. Der Malstil reflektiert kunsthistorische Referenzen zum abstrakten Expressionismus.

Der Titel der Ausstellung, verweist darüber hinaus auf eine gefühlte Veränderung der Gesellschaft bzw. Wahrnehmung des Künstlers in ihr. Täglich erreichen uns eine Fülle von Nachrichten die zutiefst erschütternd sind. Ob deren Wahrheit für das Individuum nachvollziehbar oder prüfbar sind bleibt fraglich, dennoch ist die Auswirkung auf die Lebensumstände unumstritten. Existenzsorgen, die sonst vor allem sozial benachteiligte Schichten oder auch KünstlerInnen betrafen, sind jetzt in das Zentrum der Gesellschaft gerückt. Ob Krieg, Klimawandel oder Epidemien, wir werden zu einer Neuorientierung aufgefordert und müssen den bisherigen Lebenswandel von selbstbezogenen Effizienzdenken und Wirtschaftswachstum um jeden Preis, mit Empathie und humanistischen Werten ersetzen. Wir erleben einen TURNING POINT.

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