2024, Akademiekurs, Malerei
Formen der Natur in der Tibetischen Kunst – Eine andere Kultur studieren
Kurs-Nr. 063-24 |
14 Teilnehmer
| 520 EUR pP |
Mo 01.07.- Sa 06.07.2024| 6 Tage
MO-FR 10-17 Uhr| SA 10-13 Uhr

Materialliste 2-2024

Zeichnungen und Farbstudien
Am Beispiel der Tibetischen Kunst, die vor rund 1000 Jahren als der Buddhismus durch historische UmwĂ€lzungen von Indien nach Tibet gelangte, können wir heute auf eine Kunstform blicken, die neuerlich in ihrem Bestand bedroht ist. Vielen ist die tibetische Kunst als „Thangka Malerei“ bekannt und diese Kunstform ist eine perfekte Mischung von unterschiedlichen Traditionen der Regionen aus dem Himalaya. Thangkas sind gerollte Bilder, die die Nomaden mit sich fĂŒhrten. Sie erzĂ€hlen aus dem Leben und den Lehren von Buddha. Aber natĂŒrlich gibt es aus unserer westlichen Betrachtungsweise Fragestellungen, was denn nun die Kunst aus diesem Kulturraum ist, die einem tradiertem VerstĂ€ndnis entspringt. Im Gegensatz zu uns, die wir immer das Neue und das Individuelle im kĂŒnstlerischen Gestalten suchen, ist es in dieser Kunstform genau das Gegenteil: man muss der Tradition folgen, man hat als KĂŒnstler/als KĂŒnstlerin scheinbar keine Gestaltungsfreiheit. Und dennoch sind viele EinflĂŒsse sichtbar, die aus Europa kommend, in diese buddhistische Kunstform aufgenommen wurden. Dazu gehören die Formentwicklung und der Goldene Schnitt – Kulturleistungen der alten Griechen, die durch Alexander dem Großen nach Asien gebracht wurden.
Die Thangka Malerei, auch als Himalaya Kunst bekannt, wurde im 7. – 12. Jahrhundert auch durch die vorhandenen Stile aus Nepal, China und Kashmir beeinflusst. Thangka Malerei ist mehr als eine Kunstform, es ist ein Objekt der Hingabe, ein Akt der spirituellen Praxis.
Das Seminar beschĂ€ftigt sich intensiv mit den Formen der Natur, es beginnt mit dem Zeichnen. Der nĂ€chste Schritt ist die AusfĂŒhrung der Formen mit Pinsel und Tusche. Eine weitere interessante Technik ist das Shading – der Farbverlauf. Diese Techniken des Farbverlaufs, sowie das Inking – wie die Arbeit mit Tusche und Pinsel heißt, sind Ă€ußerst brauchbar auch fĂŒr das eigene abstrakte Arbeiten.
Aus dieser Zeichenerfahrung kann man innere Ruhe, Konzentration, in einfachen Schritten die realistische Formerfassung und vor allem Kenntnis ĂŒber eine uns fremde Kunstform gewinnen.
Es gibt in diesem Seminar sehr klare Arbeitsschritte, Vorlagen, Arbeitsbesprechungen und tĂ€gliche VortrĂ€ge mit Beispielen der tibetischen Kunst und der GegenĂŒberstellung zur westlichen Kunstgeschichte.
Zeichnungen mit Bleistift auf der Basis von Grundraster im Goldenen Schnitt und das Erlernen der Pinseltechnik mit Tusche sind das Ziel des Workshops.

FĂŒr AnfĂ€nger und Fortgeschrittene

Luise Kloos studiert seit 2009 die tibetische Kunst in Indien. JĂ€hrlich arbeitet sie im Center for Living Buddhist Art in Dharamsala fĂŒr mehrere Wochen unter der fachkundigen Leitung der international höchst anerkannten tibetischen KĂŒnstler Master Locho und Sarika Singh.

063-24