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KONZERT MIT URAUFFÜHRUNG
Interpreten
Paul Hillier
Theatre of Voices
Naomi Sato
Programm
Oshikicho no choshi für Shō solo performed by Naomi Sato (10 Minuten)
John Cage, Ryoanji performed by Theatre of Voices and Paul Hillier (35 Minuten)
Uraufführung
Bernd Franke, Behind me – music for four voices and shō based on poems by Emily Dickinson and Saigyō (2023) performed by Naomi Sato und Theatre of Voices
Konzerteinführung
20. Mai 2023, 18.30 Uhr
Prof. Bernd Franke
Konzert
20.Mai 2023, 20 Uhr
Einlass ab 19.15 Uhr
St. Nikolaus Bad Reichenhall Anton-Winkler-Str. 10, 83435 Bad Reichenhall
Bernd Franke über sein Werk in der Welturaufführung:
„Behind Me – dips Eternity entstand auf Anregung des Direktors der Kunstakademie Bad Reichenhall, Stefan Wimmer, und des legendären britischen Dirigenten Paul Hillier, der seit vielen Jahren in Kopenhagen lebt und dort arbeitet. Mit Paul Hillier verbindet mich seit langem eine wunderbare künstlerische Zusammenarbeit, er hat einige meiner Chorwerke u.a. in Kopenhagen, Berlin und Dublin aufgeführt und mich 2008 als Composer in Residence nach Kopenhagen eingeladen.
Die von mir vertonten Texte der großen amerikanischen Dichterin Emily Dickinson habe ich schon seit langer Zeit im Blick, auf die wunderbaren Kurzgedichte des Japaners Saigyo stieß ich vor ein paar Jahren auf Empfehlung eines Kollegen. Beide Kulturkreise begeistern und beeinflussen mich schon seit vielen Jahren, seit den frühen 90ern die Avantgarde der USA wie die New Yorker Schule mit Cage, Feldman, Brown und Wolff, aber auch Ives, Ruggles, Reich, Partch u.a.
Seit 1998 begann ich, mich mit Asien und Südostasien zu beschäftigen, mit der Musik, der Natur, der Kultur und Architektur und vor allem mit der Philosophie, war dort jährlich mehrere Wochen unterwegs.
Schwerpunkt wurde seit 2010 Japan, es entstanden einige Kompositionen für japanische Musiker und Sängerinnen. (u.a. für Shō und auch für die Noh-Sängerin Ryoko Aoki)
Der dichtende Mönch Saigyō lebte im 12 Jahrhundert und sein Buch „Gedichte aus der Bergklause“ ist in Japan sehr berühmt. Ich habe Gedichte von Dickinson und Saigyo als Paare gekoppelt, miteinander verzahnt mit kleinen Zwischenspielen der japanischen Shō, einer Mundorgel, wie es sie auch in China gibt.
11 kurze Lieder für vier Solostimmen (Sopran, Alt, Tenor und Bass) werden gespiegelt durch „Mirrors“ der Shō, gleichsam eingerahmt durch die Stimme der Ewigkeit.
Eternity (Ewigkeit) ist ein wichtiges Motiv und Symbol in den Welten der Dickinson, aber auch in den Kurzgedichten von Saigyo, die bei ihm oft durch schwarzen Humor, Ironie und manchmal auch Bitternis gegenüber den großen und wohl ewigen Schwächen der menschlichen Existenz gekennzeichnet sind.
Ale Texte sind zeitlos und dadurch immer wieder erschreckend aktuell.“